Der Tourist

Das Leben als Tourist kann hart sein. Vor allem, wenn man – wie Jonas – nur ein paar wenige Wochen Zeit hat und dennoch viel sehen möchte. Das Programm ist daher straff und wir brennen einige Kilometer in den Asphalt.

 

Die Liste ist besonders beim ersten NZ-Besuch natürlich lang und wir versuchen, so viel wie möglich abzuhaken.

 

Nach Kaikoura, dem Abel Tasman NP und Lake Pukaki (mit Sicht auf Mt. Cook) begeben wir uns nun ganz in die Nähe des hohen Berges. Wir haben eine Wanderung auf dem Zettel stehen, möchten den Tasman Glacier und seine Eisberge sehen und haben einen Helihike auf den Gletscher gebucht. Das alles natürlich bei bestem Wetter.

 

Als wir ins Hooker Valley aufbrechen, treffe ich mal wieder ein bekanntes Gesicht. Tatsächlich läuft doch Aileen an mir vorbei, welch ein (erneuter) Zufall! Ihre Zeit in  NZ geht nun bald zu Ende. Bevor sie nach Hause zurückkehrt, hat sie aber noch die eine oder andere Station in Asien vor sich. Das NZ auch seine schlechten Seiten hat, erkennt man an Aileen’s Geschichten :

 

Ihr wurde das Handy auf offener Straße geklaut und später auch das Auto aufgebrochen, natürlich nicht ohne ein paar Dinge zu entwenden. Für mich eine gute Bestätigung, die „Safety-First-Einstellung“ weiterhin beizubehalten.   

 

Auf halbem Weg durch’s Hooker Valley bleibe ich zurück, um an einer schönen Stelle am Fluss ein paar Timelapse-Aufnahmen zu machen. Jonas geht natürlich weiter bis zum Gletscher-See, und bewundert dort die Eisberge, sowie den wolkenfreien Mt. Cook.

 

Anschließend schauen wir uns am Lake Tasman noch mehr Eisberge an, und treffen auch diesmal wieder ein paar Verrückte, die im kalten See baden gehen. Oh Mann… :-)

 

Den Sonnenuntergang genießen wir bei bester Sicht und schönsten Farben am Kea-Point – Jonas, der Tourist, bekommt an einem Tag all das, wofür andere Wochen oder Jahre brauchen (oder gar nie zu sehen bekommen). So wie es sich gehört ;-)

 

Der nächste Tag steht ganz im Zeichen des „Helihikes“. Leider dürfen wir im Helikopter nicht ganz vorne sitzen, aber auch auf den hinteren Plätzen haben wir eine tolle Aussicht. Die Landschaft, den Fluss, den See, die Eisberge, den Gletscher und das Gebirge von oben zu sehen ist mal wieder etwas ganz Besonderes.

 

Auf dem Gletscher ist es warm und sonnig. Wir bahnen uns den Weg durch das ewige Eis, das hier an manchen Stellen bis zu 400 Meter dick ist. Die Zahlen sind beeindruckend, aber auch nicht richtig greifbar. Wie soll man sich vorstellen, dass man sich auf einem Gletscher befindet, der 23 km lang ist und fast die Hälfte des gesamten „Eisvorrates“ Neuseelands ausmacht ?

 

Wir kraxeln durch die Rinnen, springen über Gletscherbäche und erklimmen ein paar Eishügel. Highlight ist definitiv das Durchkelttern eines Eistunnels, den unser Gletscher-Führer kurz vor Ende unserer Wanderung findet.

 

Als wir uns auf dem Rückflug befinden, und noch einmal den Blick über Gletscher und Berge schweifen lassen, haben wir schon die nächste Sehenswürdigkeit im Kopf : Milford Sound.

Die wahrscheinlich berühmteste Sehenswürdigkeit Neuseelands zeigt sich uns ebenfalls bei großartigem Wetter. Eine wirkliche Freude, denn meine letzten beiden Versuche sind buchstäblich ins Wasser gefallen. Jonas macht die für Touristen obligatorische Boots-Tour und ich schieße von Land aus ein paar Fotos.

 

Am Abend kehren wir zum Mitre Peak (Bischofsmütze) zurück, um den Berg bei Sonnenuntergang abzulichten. Wir halten es trotz Tausender von Sandflies sogar noch etwas länger aus und warten, bis die Sterne herauskommen.

 

Einen Tag später befinden wir uns schon am untersten Ende der Südinsel. Die Curio-Bay ist unser Ziel. Diesmal haben wir zwar nicht das maximale Glück, aber Jonas kann sowohl ein paar Delfine in der Bucht begutachten (natürlich kein Vergleich zur Kaikoura-Tour, dafür aber „eigenhändig“), als auch immerhin einen Pinguin aus dem Meer hüpfen sehen. Auch das kann der Tourist also abhaken.

 

Besonders wird der Ausflug zur Curio-Bay aus einem völlig unerwarteten Grund. Ich setze mich nachts für ein paar Stunden an den Strand und nehme die Milchstraße auf.

 

Das Ergebnis ist einigermaßen zufriedenstellend : Ich sehe Sternschnuppen, ein wie ein Weihnachtsbaum leuchtendes Kreuzfahrtschiff zieht vorbei, der rot leuchtende Mond kommt heraus und ich sehe natürlich auch die Milchstraße selbst.

 

 Erst Tage später entdecke ich noch etwas. Am PC fallen mir auf den Bildern ein paar grüne und rosafarbene Lichter auf. Als ich die Timelapse abspiele und die Lichter flackern, wird mir klar, dass ich zufällig ein paar Südlichter aufgenommen habe. Wow :-)

 

Ja, da hetzt man den Touristen in kürzester Zeit quer über die Insel, hakt eine Sehenswürdigkeit nach der anderen ab (dabei habe ich zB Queenstown und Lake Tekapo noch nicht einmal erwähnt) und erlebt auch als Reiseführer dann plötzlich etwas Unerwartetes.

 

Neuseeland ist doch immer für eine Überraschung gut…

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Sonja (Dienstag, 25 April 2017 07:54)

    voll toll!!!

  • #2

    sex telefon (Freitag, 13 Oktober 2017 15:25)

    spełźliby