Kaikoura

Die Fahrt nach Kaikoura ist etwas abenteuerlich. Viele Straßen sind noch mitgenommen vom Erdbeben, überall sieht man Baustellen, Bagger und LKWs. Zudem sind wir zu dritt unterwegs und mein Auto bietet nur Platz für 2. Eigentlich.

Damit wir trotzdem in einem Rutsch nach Kaikoura kommen, lege ich mich hinten auf’s Bett und mache es mir mit dem ganzen Gepäck gemütlich. Ich würde gerne sagen, die 2 Stunden vergehen wie im Fluge, aber leider entspräche das nicht ganz der Wahrheit. Das ständige Geholper ist etwas anstrengend.

 

Als wir endlich ankommen, beziehen wir unser Quartier. Wir haben eine Hütte auf einem CP gemietet, in dem wir zu dritt gut unterkommen. Der CP, den wir auch schon von früheren Besuchen kennen, verfügt über einen kleinen Pool und 2 Hotpools. Das Wetter lädt zwar nicht gerade zum Schwimmen ein, aber so ein warmer Bottich geht auch bei Nieselregen.

 

Wir haben bereits vor Jonas‘ Ankunft das Programm für die 3 Tage grob geplant. Waltour. Schwimmen mit Delfinen. Städtchen besichtigen. Fish’n Chips. Abends ins Pub.

Während ich mich in den Hotpool lege, ziehen Andi und Jonas an den Hafen, um die Wale zu besuchen. Obwohl ich gerne dabei gewesen wäre, verzichte ich auf die Bootstour - Wale hatte ich ja schon zur Genüge in diesem Urlaub. Ich habe mich noch nicht wieder ganz abgetrocknet, stehen die beiden auch schon wieder auf der Matte. Das Boot konnte auf Grund des hohen Wellengangs nicht starten, die Tour wurde abgesagt und so gibt es leider den ersten Dämpfer für Jonas. Sehr ärgerlich…

 

Am nächsten Tag machen wir einen kleinen Ausflug in den Norden, wir wollen schauen, ob wir noch zur Robbenkolonie kommen, die nördlich von Kaikoura liegt. Leider ist die Straße kurz vorher gesperrt. Wir hören, dass die Verbindung noch das ganze Jahr geschlossen bleiben soll. Bitter… bleibt es von Picton kommend auf dem Weg nach Christchurch also bei der fast 7-Stündigen Umleitung....

 

Robben sehen wir kurze Zeit später dennoch, wir fahren im Süden ans Meer und kraxeln so lange über die Felsen, bis wir zumindest ein paar Wenige zu Gesicht bekommen. Einen Erfolg kann Jonas also schonmal verbuchen.

Das Highlight haben wir uns für den Schluss aufgehoben : Delfine.

 

Leider haben wir keine 3 Plätze auf einem Boot bekommen und so müssen wir uns bereits morgens verabschieden : Andi hat die frühe Tour und muss danach auf den Bus Richtung Christchurch, wo sein Flieger wartet. Es fällt nicht leicht, sich nach fast 7 tollen Wochen zu trennen, Lebewohl zu sagen fällt mir wirklich schwer.

 

Jonas und ich haben eine Tour am Mittag. Das Wetter spielt zum Glück mit, die Sonne scheint uns ins Gesicht, als wir zum Treffpunkt fahren. Während Jonas sich seinen Neoprenanzug holt – den ich als Zuschauer nicht benötigen werde – kommt gerade Andi von seiner Tour zurück. Schön, dass wir uns doch noch einmal 5 Minuten sehen, bevor auch ich aufgerufen werde.

Kurz darauf geht es los. Nach einem kurzen Briefing werden wir in Busse verfrachtet und fahren zum Hafen. Wir werden auf 3 Boote verteilt und schippern auf offene See. Die Wellen sind angenehm ruhig und nach ca. 15 Minuten finden wir dann auch die Delfin-Schule :-)

Ein unglaubliches Spektakel bietet sich unseren Augen. Mehr als 100, vermutlich gar 200 Dusky-Delfine tummeln sich vor uns im Wasser. Schwimmen, springen, machen Salti. Die Schwimmer dürfen ins Meer, um die Aufmerksamkeit der Tiere auf sich zu ziehen – was für die Beobachter wie mich teilweise sehr lustig (irritierend ?) sein kann, da ein probates Mittel, die Tiere anzulocken, der Unterwassergesang ist.

 

Sowohl Jonas‘ GoPro als auch meine Kamera stehen nicht still. Wir machen Hunderte von Videos und Fotos. Es ist einfach nur beeindruckend und Freude pur, den Delfinen zuzuschauen. Man kann sich ihre Verspieltheit nicht so richtig erklären, manche Forscher sind der Meinung, die Kunststücke werden einfach nur „zum Spaß“ vorgeführt. Vorstellbar ist es, wenn man ihnen so zusieht.

 

Die Zeit vergeht natürlich viel zu schnell, aber zum Schluss haben wir noch das Vergnügen, dass sich unter die Dusky auch ein paar „Common Dolphins“ mischen. Also das, was wir alle, die Flipper gesehen haben, aus dem TV kennen : den „gewöhnlichen Delfin“.

 

Als das Boot beschleunigt und gen Heimat zurückkehrt, haben die Tiere ihren größten Spaß : sie schwimmen mit dem Boot um die Wette und gleiten in unserer Bugwelle durch das Wasser. Ich habe mir den Platz ganz vorne an Deck gesichert und kann die Tiere so rund 15 Minuten aus allernächster Nähe beobachten. Ich lasse es mir nicht nehmen, die GoPro am Stock nach unten hängen zu lassen und bekomme tolle Aufnahmen. Ein überragender Abschluss eines atemberaubenden Ausfluges !

 

Als wir zurück an Land sind, steht allen Teilnehmern noch immer die Freude im Gesicht. Mir natürlich sowieso. Auch Jonas ist mehr als happy. So nah mit den Delfinen in Kontakt zu kommen, einzigartig…

 

Schnell ist der Ärger über die ausgefallene Waltour vergessen. Die Delfine - einfach hammermäßig !

 

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