Das Beste kommt zum Schluss....

Schon bedenklich, wenn man solch einen Satz am Beginn seiner Reise schreiben muss. Aber sagen wir’s, wie’s ist : Neuseeland ist anfangs mit viel Negativem für uns behaftet.

 

Da geht Einiges schief und ist Manches dabei, dass wir überhaupt nicht brauchen können :

 

-       Fred hat gleich am 2. Tag eine neue Begleitung gefunden. Ungefragt und ungeniert hat sie sich zu uns gesellt. Einen Großteil unserer Zeit, unseres Geldes und unserer Vorräte hat sie verbraucht. Nein, ich rede nicht von einer netten, hübschen Blondine, sondern von einer unfreundlichen, hässlichen Grippe. Ja, die Gute hat Fred dazu gezwungen, die ersten Tage fast ausschließlich schlafend zu verbringen, wir sind in Motels eingekehrt, um die Heilungsphasen zu beschleunigen und die Medikamente sind fast komplett aufgebraucht. Immerhin, nach fast einer Woche, scheint sich unseren Begleitung ein neues Opfer gesucht zu haben, nachdem sie uns offensichtlich genügend geschröpft hatte.

-       Andi hat seit einigen Tagen Rückenprobleme. Teilweise so schlimm, dass er sich nicht – oder kaum – bewegen kann. Die Schmerzmittel, die Fred’s Begleitung nicht haben wollte, gehen nun für Andi’s Anhängsel drauf. Aktuell ist noch nicht absehbar, ob es sich bei Andi’s Besuch auch eher um eine temporäre Angelegenheit handelt, oder das am Ende auf eine dauerhafte Sache hinausläuft. So wie es aussieht, wird uns das Thema aber noch eine Weile begleiten…..

-       Staub : unsere Karre ist von oben bis unten und sowohl außen als auch innen voller Staub. Den vielen Fahrten über Schotterpisten und unser löchrigen Karre sei Dank. Natürlich kennen wir das, natürlich sind wir das gewohnt. Aber diesmal scheint es besonders trocken zu sein, und wirklich alles in und um unser Auto ist mit einer mal dickeren, mal dünneren Staubschicht belegt. Vor allem beim Geschirr, in den Klamotten und bei den Fotosachen ist das sehr nervig. Es scheint ein trockener Sommer zu sein in NZL bisher….. (an sich ja eine feine Sache, im wahrsten Sinne des Wortes)

-       Der DVD-Player läuft nicht. Kein Weltuntergang, nein. Aber die Option, an regnerischen Abenden frühzeitig ins Auto zu liegen und sich einen Film anzuschauen, ist damit passé. Bisher regnet es zum Glück nicht ;-).

-       Mein 2. Paar Wandersocken ist nicht aufgetaucht. Bin gespannt, ob es noch irgendwo steckt, oder Probleme bei der Einreise hatte....

 

Sollte Andi’s Rücken bald wieder in Ordnung kommen, können wir über die anderen Dinge lachend hinwegsehen. Noch ist es aber nicht so weit.

Der Urlaub läuft deshalb noch immer etwas auf Sparflamme, und obwohl es viele Erholungsphasen und Ruhepausen gibt, haben wir doch schon ein paar schöne Flecken Erde unter die Lupe genommen. NZL lässt uns also nicht komplett im Stich, das wäre so ja auch nicht zu erwarten gewesen ;-).

 

Wir haben 4 sehr schöne Tage auf der Coromandel Halbinsel verbracht. Das Wetter war bestens und wir fanden genügend Zeit, den eher verlasseneren Nordteil der Halbinsel zu inspizieren. Besonders Port Jackson hat es uns angetan – den Abschluss einer ellenlangen Schotterstrasse bildet ein traumhaft gelegener Campingplatz, direkt am Meer, in wirklich toller Lage. Nicht weit davon entfernt haben wir einen kleinen Walk über hügelige Graslandschaft mit tollem Blick auf nahe liegende Inseln und das Meer gemacht.

In Whangamata – Ostküste der Coromandel – haben wir 2 angenehme Tage auf einem DOC-Campingplatz verbracht. Die Plätze des Department of Conservation sind meist in toller Lage, aber sehr einfach gehalten, so sucht man idR Duschen oder warmes Wasser vergebens. Die Landschaft und der günstige Preise entschädigen dafür aber.

 

Nach der Fahrt an den unzähligen Kiwiplantagen vorbei sind wir ins Eastland eingedrungen und haben uns auf einer wunderschönen Küstenstraße kilometerlang am Meer entlanggeschlängelt. Der Platz am Waihau Beach Camp war nur durch die Straße vom Meer getrennt und wir hatten eine große separate Wiese (fast) für uns alleine. Hier konnten wir auch den ersten Testflug mit dem Heli machen – Fred vermeldet : er findet auch auf der Südhalbkugel seine mind. 7 Satelliten und nach einer Kompasskalibrierung weiss er dann auch hier, wo vorne und hinten ist. Nun wartet er gespannt auf seinen ersten richtigen Einsatz.

Am östlichsten Punkt NZL – der durch einen Leuchturm markiert wird, den man durch ca. 20 min Treppensteigen erreichen kann – hatten wir leider das falsche Timing. So wurde aus „die ersten Sonnenstrahlen betrachten“ dann „die Mittagssonne genießen“, aber immerhin konnten wir im Gegensatz zu meinem letzten Besuch den Leuchtturm sehen und ich hab es mir nicht nehmen lassen, die Stufen nach oben zu krakseln. Es hat sich gelohnt J.

 

Heute, am 04.01., sind wir am Campingplatz in der Tolaga Bay, haben direkt unter einem riesigen Kalkfelsen übernachtet und sind nun startklar ins nächste Abenteuer…..in der Hoffnung, dass von nun an einiges besser wird, als zu Beginn….

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Al (Donnerstag, 08 Januar 2015 10:46)

    Ach du meine Güte!
    Ich hoffe, dass bald alles wieder heil ist und ihr ohne Schmerzen eure Reise geniessen könnt!
    Der Rest hört sich ja schon mal sehr traumhaft an... :-)
    Eastcape mit Leuchtturm - WOW! Mir ist 2012 mit jeder Menge Sturm und Regen von den Fidschis in Erinnerung...
    Weiterhin gute Fahrt und vor allem tollstes Wetter - und passt auf euch auf!!

    LG, Al

  • #2

    schulthi (Freitag, 09 Januar 2015 23:36)

    um himmels wille, des hört sich abba wirklich sehr turbulent an - ZU turbulent! :-/ ..in dem fall erschd nomol GUEDI BESSERUNG für euch 2 und trotzdem viel, viel spaß, ne guedi fahrt und tolli momente & locations!
    d fotis sinn uf jede fall ne traum und ich freu mich uf die neggschde!
    bis dann also und gebt bscheid, wenn ma euch ( hoffentlich nitt!!) die neggschdi ration wunderheiler per kurier schicke müsse .... ;-)

  • #3

    farawayfredfotosandfilms (Samstag, 10 Januar 2015 02:43)

    @ Al : bei mir ist alles wieder gut, nur Andi ist noch etwas eineschränkt. Wir hoffen, dass auf der Südinsel alles besser wird :-). Das Wetter ist bisher der absolute Hammer - wir hatten in den ersten Tagen mal kurz einen Schauer, ansonsten ist es einfach nur top :-). Ja, und selbst am Eastcape war diesmal Sonnenschein - die Bullen sind sogar noch hier :-)
    @ Schulthi : more pics to follow :-). Wird schon werden bei Andi, er geht es langsam an.... :-)